Krankheiten | ||
Mycoplasmose | ||
Ein
großes Problem in der Mäusehaltung ist die Mycoplasmoseinfektion. Es
ist davon auszugehen, daß inzwischen praktisch alle Tiere infiziert
sind. Myco ist mit dem HIV-Virus des Menschen vergleichbar. Viele Tiere
zeigen trotz Infektion keine Symptome, erst wenn ihr Immunsystem geschwächt
ist (Trächtigkeit, Streß durch Vergesellschaftung, Mangelernährung)
bricht Myco aus. Prinzipielles:
Die Diagnosestellung ist nur anhand der Symptome möglich. Leider gibt es (noch) keinen Test um eine Mykoplasmose von einer "normalen" Atemwegserkrankung unterscheiden (jedenfalls nicht am lebenden Tier). Da es sich mittlerweile aber bei der Mycoplasmose um eine weit verbreitete Krankheit handelt, kann man im Prinzip bei jeder Atemwegsinfektion davon ausgehen, das das erkrankte Tier den Mykoplasmose Erreger in sich trägt Symptome:
Die Symptome können stärker oder schwächer ausgeprägt sein, je nach Immunstatus der Maus. Verlauf:
Auch der Verlauf variiert von Tier zu Tier. Einige bauen erschreckend schnell ab, anderen sieht man die Erkrankung nicht an. Dennoch sollen sie behandelt werden um chron. Lungenschäden zu vermeiden. Behandlung:
Ohne Behandlung stirbt das Tier oft in wenigen Wochen oder behält bleibende Lungenschäden bei. Es gibt nur wenige Tierärzte, die sich mit Mäusen auskennen, oft sind sie aber Therapieempfehlungen gegenüber aufgeschlossen und verschreiben die gewünschten Medikamente. Wichtig! Mäuse sollten während der Behandlung mit Medikamenten nicht verfüttert werde, das Reptil nimmt das Präparat auf und könnte Schaden davontragen. Bei Antibiotika gibt es zusätzlich noch die Gefahr der Resistenzbildung. Hygiene:
Übernimmt man Käfige oder Inventar von fremden Mäusen sollte es vor Gebrauch desinfiziert werden um eine Keimverschleppung zu verhindern. Es sollten immer erst die gesunden Tiere versorgt werden und dann die Kranken um nicht zum Überträger zu werden. |
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Tumore | ||
Farbmäuse stammen von Labormäusen ab, die ursprünglich auf Krebsanfälligkeit gezüchtet wurden. Neben Myco sind Tumore eine häufige Erkrankung mit der der Mäusehalter konfrontiert ist. Sie können an praktisch allen Stellen der Maus auftreten und sind immer ein Todesurteil. Operative Behandlungen zeigten bislang keine guten Erfolge, in kurzer Zeit bildetet sich nach der Entfernung des Tumors ein Rezidiv an anderer Stelle. Es gibt Versuche mit Tarantelgift zu behandeln. In Mäusekreisen wird das Tier verwöhnt bis der Tumor es beeinträchtigt und dann erlöst. | ||
Parasiten | ||
Häufig
schleppt man sich Untermieter mit Heu und Stroh ein. Ein Trick die Zahl
der Krabbeltiere zu verringern ist das vorherige Einfrieren des Raufutters.
Ich habe von Reptilien gehört, die sich Milben über Futtertiere eingefangen
hatten und dann aufwendig behandelt werden mußten.
Meist sind es Haarlinge, die Mäusen Probleme machen. Diese Milben leben im Fell der Maus und vermehren sich übermäßig, wenn das Tier schwach ist und kränkelt. Mit einem handelüblichen Pulver gegen Milben habe ich bei der Behandlung ganz gute Erfolge gehabt. Sollten sich die Krabbler hartnäckig zeigen, kann der TA Ivomec spritzen oder Stronghold verordnen. Wichtig! Mäuse sollten während der Behandlung mit Medikamenten nicht verfüttert werde, das Reptil nimmt das Präparat über die Maus auf und könnte Schaden davontragen. Bei der Behandlung von Mäusen mit Stronghold gibt es eine Depotwirkung von 4 Wochen. In dieser Zeit dürfen die behandelten Tiere ebenfalls nicht verfüttert werden, da das Zeug schädlich, wenn nicht sogar tödlich für die Schlange sein kann. |
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Zwangsputzen | ||
Zwangsputzen ist keine Erkrankung, sondern eine Verhaltensstörung. Oft sind es dominante, unterdrückte Tiere, die ihre Mitmäuse "rasieren". Sie putzen sie übermäßig und rupfen ihnen dabei die Haare aus oder knabbern sie ab. Es reicht von fehlenden Schnurrhaaren bist zum völligen Kahlschlag der Maus. Beim Zwangsputzen scheint es "Opfertiere" zu geben, die sich nicht gegen die Zwangsputzer wehren... andere wehren sich und werden nicht angerührt.Ich habe festgestellt, daß es beim Rupfen ein charakteristisches Quieken gibt während es beim normalen Putzvorgang ruhig ist. Eine Neuordnung der Gruppe kann Abhilfe schaffen. Charakteristisch bei "rasierten" Mäusen ist das Fehlen von Hautrötungen und Kratzspuren, die auf eine Hautinfektion schließen lassen würden. | ![]() |